
Ohne Handtasche geht wohl kaum eine Frau aus dem Haus; Handy, Schlüssel, Geldbeutel usw. müssen mindestens immer mit dabei sein. Manchmal braucht es eine Riesen-Tasche und dann wieder reicht eine Kleine. Vor ungefähr zwei Jahren bin ich auf die Atomium Handtasche gestossen und habe sie sofort genäht. Den Stoff hatte ich bereits im Haus und die restlichen Zubehörteile habe ich von einer alten Leder-Tasche wieder verwendet. Sie war schnell genäht und hat mich die letzten zwei Jahre perfekt durchs Leben begleitet. Leider waren die Leder-Magnete zu stark für den Stoff. Ich konnte die Tasche schliessen, obwohl ich noch meinen Finger dazwischen hatte. Unglücklicherweise war das der Tod meiner Tasche. Der Stoff hat durch den Druck angefangen zu reissen. Da ich einen Ersatz brauche, habe ich die Tasche gleich noch einmal genäht.
Das Schnittmuster habe ich schon bei der ersten Tasche auf 80% verkleinert ausgedruckt und das habe ich auch diesmal wieder getan. Für mich ist das die perfekt Grösse. Ansonsten habe ich mich stark an die Vorlage gehalten, abgesehen vom Gurt. Mein Schultergurt ist direkt an der Tasche angebracht. Da er ja im Original auch nicht verstellbar ist, habe ich mir die beiden Henkel gespart. Den Stoff habe ich bereits gleichzeitig mit der Tasche Philine zugeschnitten.

Die Klappe habe ich mit einer Stickerei verziert. Ich habe lange herumgesucht, um ein schönes Muster zu finden. Im Endeffekt habe ich dann ein Modell, dass bereits auf meiner Bernina 560 mit dabei ist verwendet. Es ist ein zweifarbiges Muster.
Der Aussenstoff war ja von Anfang an klar, aber beim Futterstoff habe ich mehr Mühe, etwas passendes zu finden. Ich habe nun einen uralten Futterstoff verwendet, der einst für eine Weste gedacht war – die ich dann nie genäht habe. Damit das Magnet die Tasche nicht mehr zerstören kann, habe ich diesmal mit Decovil vorgesorgt. Es ist ein Sandwich (hintere Stoffschicht, Decovil, Magnet, dickeres Klebevlies.)
Das schwierigste war die engen Gurte zu wenden. Nach kurzem, erfolglosem probieren habe ich es an einer kurzen Seite geschlossen und gleichzeitig ein stabiles Stoffband mit genäht. Dieses kann ich anschliessend spielend durch den Gurt ziehen.

Der dry Oilskin eignet sich sehr gut für Stickereien. Dank der Stabilität ist es ein leichtes das Muster zu sticken. Eigentlich ist es schade, dass ich nicht häufiger sticke.


Fakten
Schnittmuster: Atomium, Gratis von machwerk
Stoff: dry Oilskin in olive, Futter türkis Futterstoff, Innentasche Baumwolle
Vlieseline, Volumenvlies und etwas Decovil
Fazit
Die Tasche bietet genügend Platz für meinen grossen Geldbeutel, meinen Krimskramsbeutel, Taschentücher und noch vieles mehr. Sie ist durch den dry oilskin recht fest. Die Klappe schliesst nicht mehr so spielend, wie bei meiner ersten Ausführung. Ich bin wieder sehr zufrieden damit und sie ist mein ständiger Begleiter. Die Länge der Gurte ist genau richtig.
Verlinkt mit Rums