Am Ende ihrer Pyjamas ragen noch sehr viel Arm und Bein hervor – in der Breite ist es nicht eng aber alles wird zu kurz für sie. Es wird nötig endlich wieder ein Schlafanzug zu nähen für meine Grosse. Heute Morgen habe ich mich dran gemacht. Zuerst habe ich die Ottobre-Hefte durchgesucht und bin in einer 10jährigen Ausgabe hängen geblieben. Nicht, dass es in den neueren Heften keine solchen geben würde. In fast allen Winterausgaben sind Schlafanzüge zu finden, aber meist sind es Pludderhosen mit kurzem Pulli, das wollte ich nicht. Mir ist eine Leggings mit Tunika vorgeschwebt.
Zuerst übertrage ich den Schnitt auf Folie. Mit Füssli 95c fahre ich der Kante nach für die Nahtzugabe. Anschliessend schneide ich es mit dem Cutter aus. Die Folie habe ich sehr sparsam eingesetzt, daher muss ich an einigen Stellen Resten zusammenstückeln.
Stoffcoupon 150 x 200 cm
Den Blumenstoff meines Pyjamaoberteils habe ich der Länge nach gefaltet und kann die Schnittteile in Grösse 134 problemlos ausschneiden. Dafür habe jedoch recht viel Stoff übrig, aber nur in der Länge. Damit kann ich nicht mehr viel anfangen. Die Stücke sind zu schmal. Das nächste Mal muss ich es wohl anders falten bzw. zuschneiden. Beim grauen Stoff ist noch ein Meter vorhanden. Das reicht wunderbar für die Leggings.
Das Oberteil und die Hose habe ich ganz nach Vorlage genäht. Abgesehen bei der Leggings habe ich auch wieder im Saumbund ein Knopfloch eingenäht und ein Gummiband eingezogen. Am Schluss messe ich beim Kind die Grösse ab. Die Hose ist ratzfatz fertig.
Das Halsbündchen schliess ich zum Ring. Anschliessend nähe ich es rechts auf rechts an mit der Overlock. Die Overlockkante klappe ich nach unten und decke es mit dem Bündchen ab. Abschliessend spanne ich das Füsschen 10c ein und steppe auf der rechten Seite mit Stich 1 in Originaleinstellung knapp neben dem Nahtschatten das Bündchen an.
Fazit
Nach 3 Stunden ist der gesamte Kinderschlafanzug fertig, inkl. Schnittmusterherstellung. Es wird unter Murren angezogen – unter „extremen“ Qualen fotografiert – und gleich anbehalten… weil es ja scheinbar doch gefällt, immerhin. Ein übermässiges Dankeschön erwarte ich ja gar nicht, aber bitte ein bisschen mehr Enthusiasmus wäre nicht zu viel verlangt. Sind eure – noch nicht mal Teenie – Töchter auch so? Erkennt ihr übrigens die Stoffe? Mit dem restlichen Stoffcoupon habe ich meinen eigenen Schlafanzug hergestellt. Wer auf dem Foto genau schaut, kann meine Ottobre Kiste erkennen. So lange nähe ich gar noch nicht Kinderkleider, wie ich Ottobre-Hefte besitze. Diesen ganzen Stoss habe ich geschenkt bekommen. ich bin selber erst seit zwei Jahren als Abonnentin dabei.
So, hoffentlich ist das jetzt für eine Weile, der letzte Schlafanzug den ich zu nähen habe 🙂
Fakten
Schnittmuster Ottobre 6/2007, Oberteil Jerseykleid Hilda, Leggings Lily
Grösse 134 (Breite 128, Länge 134)
Stoff Jersey Fabrikladen Fehraltorf
Nachdem ich geschrieben habe, ich nähe keine Pyjamas mehr, nahm ich das selbe Schnittmuster. kürzte das Oberteil um 6 cm, nahm Resten und nähte gleich nochmals eins. Die Leggings mussten nun ein breites Bündchen haben, weil vom dunkelgrauen Stoff zu wenig übrig war. Das Bündchen ist 25 x 24 cm (11cm waren nötig anzusetzen) Vielleicht hätte ich beim Bündchen eine x-Form schneiden müssen, damit es nach unten noch kleiner wird. Aber es sieht nicht schlecht aus. Das Knopfloch habe ich zu allerletzt mit einigen Stichen von Hand zugenäht.