Ein Sommer-Rock aus Barbados hat die Gotte (Patentante) der Grossen aus den Ferien mitgebracht. Im Kleiderschrank findet sich nichts, was dazu passt. Weder im Stoffschrank noch den Kleiderläden wurden wir fündig. Im Stoffladen hingegen ist es kein Problem. Ein hübsches Türkis passt. Es soll ein sommerliches T-Shirt werden. Meine ersten Schnittmuster von Burda – die ich vor einer Ewigkeit gekauft habe, 3 Jahre sind es auf jeden Fall – bieten ein Puffärmel-Shirt an.
Nötiges Material zusammensuchen
Hoffentlich reicht der Stoff; ich habe 65 cm gekauft aber hier wird 75/80 cm erwartet… sobald der Stoff aus der Waschmaschine / Trockner kommt, werde ich weitersehen.
Nun wird auch noch Gummifaden erwartet; auch das habe ich nicht, oder besser gesagt, zu wenig. Auch hier muss ich wieder kreativ werden. Mmmh, Glück gehabt; ein runder Gummifaden habe ich ja da.
Heute Morgen habe ich zuerst meine Töchter ausgemessen. Wie immer muss ich die Schnittmuster anpassen, denn sie sind für sie beide immer zu weit. Länge habe ich 128 aber in der Breite nur 116. In den Anfängen konnte ich nicht glauben, dass so ein Unterschied möglich ist, aber seit die Kleider besser sitzen, nehme ich es so zur Kenntnis.
Zum ersten Mal verwende ich Malerfolie um das Schnittmuster nachzuzeichnen. Es klappt ziemlich gut mit einem dünnen Folienschreiber. Ich habe die Folie verschoben um die Grösse von 128 und 116 am Armausschnitt zu verbinden. Wie sich die Folie auf dem Stoff verhält muss ich noch schauen. Bei Burda habe ich noch den folgenden Tipp gelesen: bei einfacher Stofflage werde die Teile auf die rechte Seite gesteckt, bei doppelter Stofflage liegt die rechte Seite innen.
Nähen im Akkord
Ich habe heute sogar 3 Schnittmuster vorbereitet, da ich endlich ein freien Freitag-Nachmittag/Samstag habe, an dem ich wieder mal nur nähen kann. Mein Mann unternimmt etwas alleine mit den Mädchen, yupii. Zuerst habe ich Tiny Boats genäht. Der Stoff habe ich schon lange im Haus. Dann Mermaid vorbereitet und mich dabei sehr über nette Mitmenschen gefreut. Jetzt liegt nur noch der Softshell-Stoff für mich mit allem Zubehör verlassen da.
Zuschneiden und nähen
Endlich, der Jersey ist trocken und ich kann anfangen. Sicherheitshalber lege ich den Bruch 3 mm neben den Stoffbruch beim Vorderteil. Ich habe Angst, dass es dann doch zu eng sein könnte, weil ja steht Körpernah.. auf der einen Seite lege ich das Vorderteil im Bruch auf der anderen Seite die Rückseite.
Die Folie rutsch eher als das Papier. Vielleicht muss man es einfach etwas anstecken. Nachdem ich die Nahtzugabe am Hals abgeschnitten habe, nähe ich nun ein orangefarbene Paspel an.. Super, dafür bräuchte ich ja eine Nahtzugabe… Eine Schulternaht mit Zusatzstreifen genäht. Paspel mit engem Stich rechts auf rechts an die obere Kante des Halsausschnitts genäht. Dann gleich nochmals, diesmal läuft die Paspelkante im rechten Rille, (Fuss 3) Oberfaden Orange, Unterfaden Dunkelblau. Anschliessend die zweite Schulternaht geschlossen.
Das Gummiband in die Puffärmel einnähen
Jetzt geht es an die Puffärmel. Nun, ich habe das Gummiband – etwas dicker wie ein normales Garn – von Hand mit der Nadel in den Stich 14 eingezogen. Aua. Nachdem ich die Ärmel zusammengezogen overlocked habe, schliesse ich die Seiten und beende das T-Shirt mit der Saumnaht (Stich 14). Das Fäden verstäten ist kaum der Rede wert.
Fakten
Stoff: Jersey Türkis von Kuntundbunt, Effretikon
Schnittmuster: Burda 9439 (1/2014) Körpernah
Grösse: Länge 128, Breite 116
Fazit
Mit der Folie den Stoff ausschneiden ist etwas schwieriger. Es kommt schnell vor, dass man unbemerkt ins Schnittmuster schneidet. Die Klinge wird’s nicht freuen. Bei buntem/hellem Stoff ist es auch schwieriger die Folie zu sehen. Da hilft es, wenn mit einem dickeren Folienschreiber die Schneidkante markiert ist und diese Markierung nicht ganz abgeschnitten ist. Ich werde wohl in Zukunft weiterhin die Schnittmuster für die Mädchen auf Backpapier übertragen. Hingegen die Folie für grössere oder kompliziertere Dinge benutzen. Ob es nachhaltiger ist, weiss ich nicht.
Interessanterweise hat der Stoff wunderbar gereicht. Viel ist aber nicht übrig geblieben. Das Gummiband sieht man überhaupt nicht. Wenn meine Tochter das Shirt trägt, steht ein Puffärmel immer hoch und der andere tief. Woran dies liegt, ist mir schleierhaft… Das Shirt ist oft in Gebrauch, es gefällt meiner Tochter sehr gut.